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Die Floskeln und Phrasen der Profis

Eigentlich müssten die Journalisten und Redaktorinnen, die ihr Handwerk gelernt haben, floskelfrei schreiben. Aber weit gefehlt. Wer Zeitungen und Zeitschriften liest (auch online), dem fliegen die Floskeln nur so um die Ohren. Da sind Menschen an den «Rollstuhl gefesselt», Restaurants «erfreuen sich grosser Beliebtheit», Verbrecher müssen sich «vor Gericht verantworten», «das Chaos ist vorprogrammiert», ein Projekt erhält «grünes Licht», der Regen ist «sintflutartig» und ein Mann wird von der Polizei «auf offener Strasse erschossen». Die Armee «probt den Ernstfall», die Stimmung zwischen Macron und Trump ist «frostig», Differenzen werden «unter den Teppich gekehrt» und die Digitalisierung steht bei den Führungskräften «hoch im Kurs.» Und dass «das Modehaus Vögele abgestürzt» ist, sich «die Fluggesellschaft Swiss im Aufwind befindet» und die «SBB die Weichen für die Zukunft stellt» –   das ist zu naheliegend, um originell zu sein. www.wortstark-academy.ch  

Unternehmenssprache: Bla blabla bla ...

«Kompetente Beratung, ein seriöses Offert- und Auftragswesen, eine klare Arbeitsplanung und die Qualitätssicherung sind für unser Unternehmen selbstverständlich und eine Voraussetzung für ein gutes Endprodukt.» Dieser Satz ist ein Kunstwerk: 210 Zeichen (inkl. Leerschlägen) und keine Aussage. Aneinandergereihte Selbstverständlichkeiten; klingt zwar auf den ersten Blick ganz passabel, ist aber nichts wert. «Ein Schadenfall ist eine ungewohnte Situation, die immer auch mit organisatorischem und administrativem Aufwand verbunden ist.» Danke, liebe Versicherung, darauf wären wir ohne diesen Hinweis nie gekommen. Das Auto hat zwar Totalschaden oder die Küche ist ausgebrannt – aber dass dies eine ungewohnte Situation sein könnte, verbunden mit administrativem Aufwand, das hätten wir ohne diesen Satz nicht herausgefunden. «Jede unserer Lösungen beginnt mit einer individuellen und fachmännischen Beratung. Unser oberstes Ziel ist es, Ihre Wünsche und Vorstellungen optimal u

Lassen Sie die Finger von diesen 9 Floskeln

«In der Umgangssprache werden viele Floskeln verwendet, oft ohne dass man sich dessen bewusst ist. […] Dabei macht jede Floskel für sich noch kein schlechtes Deutsch aus. Allein ihr unablässiger, zwanghafter und unbewusster Gebrauch weist ihre Verwender als Menschen aus, die sich kaum, nicht hinreichend oder gar nicht mehr der Mühe sorgfältiger und präziser Formulierung unterziehen.» Der Wikipedia-Eintrag bringt es auf den Punkt: Floskeln sind nie persönlich, nie empfängerorientiert. Sie sind austauschbar und nie einzigartig. Sie vermitteln: Der Gesprächspartner ist es nicht wert, einen persönlichen und einzigartigen Satz zu formulieren. 1. «Danke für Ihre Aufmerksamkeit.» Das ist der banale Satz für Menschen, denen als Abschluss eines Vortrags, einer Präsentation (in acht von zehnt Powerpoint-Präsentationen) nichts besseres einfällt. Dabei: Für Aufmerksamkeit kann man sich nicht bedanken (vielleicht sind ja ein paar Zuhörende eingeschlafen oder haben auf dem iPhone E-