Direkt zum Hauptbereich

Die Floskel der Woche: «Die proaktiv agierende Managerin»



Quizfrage: Was ist der Unterschied zwischen einer proaktiven und einer aktiven Managerin? Ist «proaktiv» aktiver als «aktiv»?

Der Gralshüter der Sprache ist ja der Duden; schauen wird doch da mal nach. Hier wird «proaktiv» mit «… durch differenzierte Vorausplanung und zielgerichtetes Handeln die Entwicklung eines Geschehens selbst bestimmend und eine Situation herbeiführend» definiert. Alles klar (der Satz darf auch zwei Mal gelesen werden)?

Gut. Wenden wir uns dem «aktiv» zu. «Tätig, rührig, zielstrebig, eifrig, unternehmend, tatkräftig» steht dafür als Definition im Duden.

Zurück zur Quizfrage im ersten Satz: Was ist der Unterschied zwischen einer proaktiven und einer aktiven Managerin? Die Antwort: Die aktive Managerin ist nur tätig, vielleicht noch zielstrebig und tatkräftig. Aber eine Chaotin, weil sie nicht proaktiv ist, also nicht differenziert plant und damit nicht in der Lage ist, selbst bestimmend eine Situation herbeizuführen.

Doch! Wer es nicht glaubt, kann im Duden nachschauen.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die Floskel der Woche: «Wir würden uns über Ihren Auftrag sehr freuen»

Würden, möchten, dürfen …. Man nennt sie Modalverben und sie machen Sätze schwammig, unsicher, ziellos. Oder sogar feige, weil man nicht wagt, direkt auszusprechen, was man will. Darum heissen sie ja Modalverben, weil sie immer nur eine Möglichkeit, einen vagen Wunsch einleiten und alles offen lassen. «Ich würde mich freuen», heisst noch lange nicht, dass ich mich freue. Ich ziehe es nur als Möglichkeit in Betracht. Und wenn ich schreibe «Wir würden uns auf Ihren Auftrag sehr freuen», ist das auch noch nicht ganz sicher. Damit signalisiere ich dem potenziellen Kunden nur: Ich weiss nicht so recht, es wäre eine Möglichkeit, aber es muss nicht unbedingt sein, dass Sie uns den Auftrag erteilen. Also: Statt « Wir würden uns über  Ihren Auftrag sehr freuen», besser: « Wir freuen uns auf Ihren Auftrag!» Ja, mit Ausrufezeichen! Firmenkurse   Wortstark on facebook  

Die Floskel der Woche: «Zu unserer Entlastung senden wir Ihnen die Unterlagen zurück»

Was sagt dieser Satz dem Empfänger, der Empfängerin? Ihre Unterlagen haben uns sehr belastet, endlich sind wir frei von diesem Ballast, diesem unnützen Berg Papier. Da: Nehmen Sie sie zurück, damit wir endlich entlastet sind. Dieser Satz trifft voll ins Herz – vor allem, wenn sich jemand von sorgfältig zusammengestellten Bewerbungsunterlagen entlastet oder von einem Konzept, an dem Tag und Nacht gearbeitet wurde. Besser (schlicht und einfach): «Wir senden Ihnen die Unterlagen zurück.» Like us on Facebook!

Die Floskel der Woche: «Wir sehen Ihrer geschätzten Antwort mit Freude entgegen»

Diese Floskel ist zwar gut gemeint – bildhaft wird formuliert, wie sehr man sich auf die Antwort freut und jeden Tag ungeduldig zum Briefkasten rennt. Und nicht nur auf eine einfache Antwort wartet; nein, auf eine «geschätzte». Wäre dieser Satz im Jahr 1954 geschrieben worden, könnte man ihn noch knapp durchgehen lassen. 2015 aber nicht mehr. Besser: «Wir sind gespannt auf Ihre Antwort», «Danke für Ihre Antwort» oder «Wenn Sie uns bis am 3. April 2015 antworten, können wir den abgemachten Termin einhalten».