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Es werden Posts vom 2016 angezeigt.

Briefe und E-Mails sind Teil der Unternehmenssprache

Nur wenig Unternehmen kümmern sich um die Sprache. Dabei wäre sie ein wichtiger Teil der integrierten Kommunikation. Der erste Arbeitstag. Vorstellungsrunde, eine Führung durch den Betrieb, der neue Arbeitsplatz, PC-Passwort und schon geht’s los. Wie man einen Brief schreibt oder ein E-Mail muss man schliesslich niemandem zeigen. Wirklich? In den meisten Unternehmen ist die Sprache ein Zufallsprodukt. Und so schreibt auch die neue Direktionsassistentin einfach mal drauflos. Dabei hätte sie sich bereits in der Anrede fragen müssen, ob die Kunden und Kundinnen des neuen Arbeitgebers mit «sehr geehrte», «Grüezi», «Guten Tag» oder «Hallo» angeschrieben werden. So schreibt sie halt «Grüezi», weil sie es als persönlich und nett empfindet und nicht ahnt, dass viele auf eben dieses «Grüezi» allergisch reagieren könnten. Das sprachliche Gesicht Die Unternehmenssprache umfasst alles, was ein Unternehmen intern und extern kommuniziert. Da gehört natürlich nicht nur die Brief-

Die Floskel der Woche: «Wir bedauern sehr, Ihnen mitteilen zu müssen, dass …»

Diese Einleitung lässt uns erschaudern – wie bedrohlich und Angst einflössend! Erst wird Spannung aufgebaut und dann kommt der Hammermann: «Wir bedauern sehr, Ihnen mitteilen zu müssen, dass wir uns für einen anderen Kandidaten entschieden haben.» Und wer glaubt’s? Am allerwenigsten doch derjenige, der so würdelos abgefertigt worden ist. Fehl am Platz ist diese Floskel auch dann, wenn nichts wirklich zu bedauern ist, weil es einfach zum Geschäftsalltag gehört. Wenn ein Auftrag anderweitig vergeben wird, was ja tagtäglich vorkommt, ist das kein Grund zur Trauer oder um per Floskel schwammiges Mitgefühl zu zeigen. Besser wäre, sich auf das Positive zu konzentrieren und auf die Zukunft: «Sicher klappt es das nächste Mal!» In einem Tag floskelfrei! :-)

Die Floskeln und Phrasen der Profis

Eigentlich müssten die Journalisten und Redaktorinnen, die ihr Handwerk gelernt haben, floskelfrei schreiben. Aber weit gefehlt. Wer Zeitungen und Zeitschriften liest (auch online), dem fliegen die Floskeln nur so um die Ohren. Da sind Menschen an den «Rollstuhl gefesselt», Restaurants «erfreuen sich grosser Beliebtheit», Verbrecher müssen sich «vor Gericht verantworten», «das Chaos ist vorprogrammiert», ein Projekt erhält «grünes Licht», der Regen ist «sintflutartig» und ein Mann wird von der Polizei «auf offener Strasse erschossen». Und dass «das Modehaus Vögele abgestürzt» ist, sich die «Swiss im Aufwind befindet» und die «SBB die Weichen für die Zukunft stellt»   –   das ist zu naheliegend, um originell zu sein. Firmenkurse (Rezept gegen Floskeln und Phrasen)